Taschengeld reichte für AutoERSTELLT 03.10.06, 07:06h
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NETTERSHEIM. Zwei 15 und 16 Jahre alte Schüler aus Nettersheim wollten sich den Traum vom eigenen Auto erfüllen und suchten nach einem vom Taschengeld bezahlbaren Vehikel im Internet. Schnell wurden sie fündig und überredeten zwei 19-jährige Freunde aus Kall, sie nach Stolberg zu fahren, um ihren „Schatz“, einen alten Ford Escort, für 100 Euro zu erwerben.
Einer der 19-jährigen überführte den Wagen, wie die Polizei gestern berichtete, am Donnerstag nach Nettersheim. Dort unternahmen die Jugendlichen in den vergangenen Tagen ausgiebige Fahrten über Wald- und Feldwege. Im Rosenthal verwechselte der 15-Jährige allerdings Gas- und Bremspedal - und schleuderte in einer Kurve gegen ein Brückengeländer. Es entstand leichter Sachschaden, der Wagen blieb fahrbereit.
Am nächsten Tag stand eine Einkaufstour zu einem Supermarkt in der Steinfelder Straße an. In einem Kreisverkehr ließ der 16-Jährige die Reifen quietschen, verpasste aber die Einfahrt zum Markt und fuhr in eine andere Seitenstraße.
Dieser Fahrstil fiel allerdings einem Polizisten auf, der sich privat dort aufhielt. Er wartete, bis die beiden aus dem Geschäft zum Wagen zurückkehrten und hielt sie fest, bis die von ihm benachrichtigte Streifenwagenbesatzung eintraf. Beide Schüler konnten naturgemäß keinen Führerschein vorweisen und gestanden ihre Fahrten sofort.
Ihre 19-jährigen „Freunde“ wollten sie aber nicht verraten. Den Wagen mussten sie stehen lassen, bis sich ihre Eltern um den Abtransport kümmern. Das Verkehrskommissariat Schleiden beschäftigt sich nun mit dem Fall des Fahrens ohne Fahrerlaubnis.