(Vorsicht! Typisch überlanges Bernd-Posting. Hol Dir erst Proviant und was zu trinken....)Daß DHL und Konsorten grundsätzlich eine Schadenmeldung erst einmal abschmettern, ist hinlänglich bekannt. Es wird lapidar mit unzureichender Verpackung begründet.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man mit einem Widerspruch dann aber zu 90% eine Erstattung des reinen Warenpreises ohne Umsatzsteuer und ohne Portokosten bekommt.
Vielleicht sollte man sich vermehrt an die Presse wenden, damit diese Praktiken mal öffentlich werden? Da lese ich heute in der Berliner Morgenpost folgende Meldung:
Kulant: Paketdienst DHL bezahlt Transportschaden
Mit vier Jahren brauchen Antonia und Tobias ihren schicken Doppelkinderwagen nicht mehr. Mutter Martina S. suchte per Internet einen Käufer für den Wagen und fand ihn über ebay auch bei einer Stuttgarter Familie, die Nachwuchs erwartete. Man einigte sich auf eine Kaufsumme von 281 Euro. Als ein passender Karton für das sperrige Teil gefunden war, nahm die Spandauerin den Wagen auseinander, packte die Teile in Packpapier und stopfte alles noch gut im Karton aus. "Was glauben sie, wie entsetzt wir waren, als der Wagen dann in Stuttgart völlig lädiert ankam"; beschreibt die junge Mutter ihren Ärger. Das vordere Rad habe geklemmt, die Stange war durchgebrochen, der Wagen voller Dellen. Die Stuttgarterin schickte das 50 Kilogramm schwere Paket aus Berlin bitter enttäuscht wieder zurück. Martina S. zeigte ihren Schaden beim Post-Paketdienst DHL an, forderte Entschädigung. Der Wagen wurde zur Überprüfung in das Paketzentrum nach Börnicke geschickt. Die DHL lehnte es aber ab, den Schaden zu begleichen: Die Paketsendung sei nicht richtig verpackt gewesen. Auch ein Widerspruch brachte für die jungen Eltern keinen Erfolg. Das größte Ärgernis aber war, daß der Kinderwagen nach der Rückkehr aus Börnicke noch größere Schäden als zuvor aufwies. Unter anderem war der Rahmen gebrochen, Teile der Fracht hingen aus der Verpackung heraus. Martina S. versuchte erneut, den Schaden zu reklamieren, landete immer wieder nur auf der Hotline der DHL. Da bat sie den Morgenpost-Leseranwalt um Hilfe.
Anke Baumann von der DHL-Pressestelle nahm sich der Sache an, erreichte schließlich eine Kulanzlösung: Die Spandauerin erhält die 281 Euro von der DHL. Ausschlaggebend dafür war allerdings, daß der Kinderwagen beim zweiten Transport durch die Post nochmals beschädigt wurde, eine Reparatur ausgeschlossen war. "Die Post übernimmt sonst keine Haftung für Pakete, die nicht ordnungsgemäß verpackt sind", erklärt Anke Baumann.
Natürlich ist das mit der Verpackung eine Finte, mit der DHL einen Großteil der Regressforderungen ablehnen will. Ich plädiere im Widerspruch auf "unsachgemäße Behandlung" und habe damit meistens Erfolg. Nützlich ist auch ein Foto vom wild in den Lieferwagen geworfenen Paketstapel der DHL-Subunternehmer, die die Pakete bei den Poststellen abholen.
Glücklicherweise habe ich selten Transportschäden. Dafür bin ich aber höchst hartnäckig, wenn mal wirklich was kaputtgeht.
Eigentor von GLSEin antikes indisches Saiteninstrument (Sitar) hat ein spanischer Kunde preiswert bei mir ersteigert. Mit GLS war das am günstigsten nach Spanien verschickt - bei der Ankunft aber kaputt.
In Spanien kann man 24 Std. nach Erhalt der Sendung noch reklamieren. Das tat mein Kunde und startete damit einen 8wöchigen Schriftwechsel zwischen mir und GLS-Deutschland.
Als denen die Argumente ausgingen, haben sie die Rechnung mit der Begründung zurückgewiesen, daß nach ihren AGB nur der Einkaufspreis erstattet werden kann - nicht aber der Verkaufspreis. Klar - im Normalfall sparen die hier wieder Geld.
Nicht bei mir.
Ich habe glaubhaft gemacht, daß ich dieses Instrument vor Jahren vollständig restauriert in Indien zum 5fachen Preis gekauft hatte. Ein spanischer Sachverständiger würde dies sogar als günstig bescheinigen.
Darauf haben die aufgegegeben und ein Kulanzangebot gemacht: Mehr als doppelt so hoch wie der Preis, den ich über eBay erzielt hatte. Ich habe "schweren Herzens" akzeptiert. Jetzt bekommt der Spanier sein Geld zurück und kann den Schaden reparieren lassen. Und ich behalte den Rest
Und was habt Ihr für Erfahrungen mit dem Kampf gegen schlitzohrige Versicherungswindmühlen?