Hürth

Vermutlich letzte Versteigerung in Tiefgarage am Donnerstag, 22. April
Stadt versteigert Schmuck und Fahrräder im Internet

Möglicherweise werden am Donnerstag, 22. April, ab 15 Uhr zum letzten Mal Fundsachen in der Tiefgarage des Rathauses Hürth versteigert.

Der Grund: Seit diesem Monat können nicht abgeholte Fahrräder, Schmuckgegenstände und Mobiltelefone übers Internet ersteigert werden. Da der Fundkeller des Rathauses aus allen Nähten platzt wurde beim Internet-Auktionshaus Ebay ein Konto eingerichtet. Bürgermeister Walther Boecker erwägt, künftig auch ausrangierte Möbel und Computer bei Ebay anzubieten.

.... Gleichzeitig werden die Hürther Spermülltermine von bisher monatlich auf wöchentlich geändert.

Die Mülldeponie Hürth wird überflüssig und daher geschlossen. Die freiwerdenden Müllwerker werden zum Ebay-Verkaufsagenten umgeschult.

Mönsch, Bernd, die Geschäftsidee ist aber doch uralt.....ich weiß immer, daß bei uns Sperrmüll ist, wenn wieder jede Menge Transporter durchs Dorf düsen und eine Horde geifertriefender Leutz alles mitnimmt, was nicht angekettet ist.

Hallo,

bei uns wird die Hälfte des Sperrmülls von einigen ausländischen Mitbürgern, mit Mofa und selbstgebasteltem Hänger dahinter, bereits in der Nacht vor dem Abholtermin der Stadt mitgenommen. Beim nächsten Flohmarkt findet man die Sachen dann wieder, egal wie kaputt oder schmutzig.

Wir können uns in dieem Fall den Kalender auch sparen. Es ist Sperrmüll wenn eine Kavalkade von Mofas mit Hänger ab 16.00 Uhr bis zum nächsten Morgen immer wieder durch die Strassen fährt.

Gruss Heidi

*kringel* Nein, bei uns sind die Sperrmüllhändler besser ausgestattet: standardmäßig weiße Transporter wie J5 oder Sprinter....und überwiegend mit polnischen oder aufgrund der Grenznähe französischen Kennzeichen.

Und man kann davon ausgehen, daß man sein Zeugs dann auf dem nächsten "Antik-Markt" in Sarreguemines wiedersieht

Andererseits isses praktisch: wenn wir Sperrmüll rausstellen läufts standardmäßig so: raufwetz - runterwetz - Zeug rausstell - wieder rauf und runterwetz - Zeugs schon weg.

Andererseits isses praktisch: wenn wir Sperrmüll rausstellen läufts standardmäßig so: raufwetz - runterwetz - Zeug rausstell - wieder rauf und runterwetz - Zeugs schon weg.

Genauso passiert es sehr häufig bei uns.

Bei uns fahren die sehr gut ausgestatteten Jäger und Sammler

nur in den Viertel, in denen auch noch wirklich gut wiederverwendbares Zeug rausgestellt wird. Das sind Wohnviertel ab der gehobenen Mittelklasse. Da ist dann auch schon mal ein wertvolles Möbelstück dabei. In den normalen Viertel wird eigentlich nur noch kaputter Ramsch rausgestellt, deshalb auch die Sammler mit den Mofas.

Gruss Heidi

@Marsu:
Natürlich ist mir die Trödelmarktverwertung bekannt. Es gibt ja sogar einen bundesweiten Sperrgutkalender, den diese Verwerter abonniert haben. (Achte darauf, am Vorabend der Abfuhr nicht auf der Straße rumzustehen. Die Offiziellen würden Dich ja noch stehen lassen und auf das Schadstoffmobil verweisen - die nachtaktiven Jäger & Sammler könnten Dir hingegen gefährlich werden).

Ich wollte nur anmerken, daß nun auch der letzte Rest bei Ebay einen Marktplatz gefunden hat. Es wird Euch gar nicht interessieren - deshalb erzähle ich es Euch ja auch:

Ein Schwank aus meiner Jugend

Die Sperrmüll-Szene ist wie ein Spiegel der deutschen Wirtschaftslage. Ich kann mich erinnern, daß früher jede Menge durchaus brauchbarer Sachen vor den Häusern standen. Heute bleibt für die Stadt nur noch wirklicher Müll. Aber einmal vor vielen Jahren bin ich wirklich geschwankt.

Ich bin früher sehr oft an Sachen vorbeigefahren, die Engelchen und Teufelchen auf meinen Schultern prompt in wilde Prügeleien versetzt haben. Ich hätte das eine oder andere gern eingeladen - aber die Hemmschwelle, in anderer Leute Müll zu wühlen, habe ich nur ein einziges Mal überwunden. Das war vor bestimmt 20 Jahren - aber so schräg, daß ich das nie vergesse.

Es war am Spätnachmittag in einem Vorort von Neuss. Ich kam aus dem Büro und fuhr an den Sperrmüllstapeln vorbei, die an den öffentlich geförderten Wohnblocks immer am höchsten sind. Und obenauf auf einem der Stapel lag ein großer Lederkoffer.

Meine Schwester hatte noch am Vortag nach einem größeren Koffer gefragt, und ich dachte: Da liegt er, und sie kann locker einen Hunderter sparen! Aber jetzt anhalten, zurücksetzen und in Anzug, Schlips und Kragen den Koffer in den Kofferraum des Daimlers tun - das traute ich mich einfach nicht. Ich war damals noch nicht so heruntergekommen wie heute...

Also fahre ich weiter. Aber der neuwertig glänzende Koffer läßt mich nicht los. Also höre ich auf Teufelchen, das mir flüstert: Fahr einmal um den Block, und wenn der Koffer dann noch da ist und sich kein anderer an dem Haufen zu schaffen macht, halte dicht davor - Koffer rein und weg!

Geflüstert, getan: Ich fahre langsam erneut an den koffergekrönten Sperrmüllstapel heran, sichere nach allen Seiten, fahre halb auf den Gehweg und halte tatsächlich an. Dann aber muß alles sehr schnell gehen: Raus aus dem Wagen, Koffer greifen, in den Kofferraum und weg!

Schon als ich den Griff des Koffers packe, sehe ich, daß er tatsächlich fast neu ist. Aber da stimmt was nicht: Das Ding war mindestens 50kg schwer! Egal - selbst wenn den jemand voll Bauschutt gepackt hat - da muß ich jetzt durch! Mit hervorquellender Halsschlagader und hochrot vor Anstrengung zerre ich diese Immobilie über den Gehsteig und hieve den Koffer mit letzter Kraft in den Kofferraum. Alles getrieben von dem Gedanken, daß ich nur noch wenige Sekunden in Gefahr bin, gesellschaftlicher Ächtung anheim zu fallen.

Später zu Hause ist es ja ein völlig unverdächtiger Vorgang, einen Koffer aus dem gleichnamigen Raum zu entladen. Den dubiosen Inhalt würde ich im Verborgenen entsorgen, denn unsere Müllcontainer standen ja im Keller....

Alles geht gut, kein Nachbar hat mich beim anrüchigen Tun identifiziert. Es ist bloß noch ein Akt, diesen Zentner ins Haus zu schaffen. Das dauerte, bis ich damit im Keller war: Der Koffer war neu, aus echtem Leder, hatte aber keine Rollen.

Daß er vielleicht abgeschlossen sein könnte, und ich ihn nicht unbeschädigt aufkriege, schießt mir noch durch den Kopf, als ich die Schnappriegel betätige. Aber der Deckel geht problemlos auf - und ich erstarre: Der Koffer war bis obenhin randvoll mit Wein! Flasche an Flasche, Roter, Weißer, alle Jahrgänge und beste Lagen Europas! jetzt könnt Ihr Euch denken, wieviel ein 70cm-Koffer mit so einer Füllung wiegt!

Und eines will ich noch sagen: Der Wein war absolut in Ordnung, und einige Flaschen nicht ohne Wert. Da ich selbst nie Weinliebhaber war, habe ich Freunden und Bekannten in der Folge immer mal wieder eine Freude machen können.

Eine einzige Flasche ist mir sogar bis heute geblieben. Eine grauslige Gaumenbeleidigung aus dem Elsaß, ein Pinot aus dem Jahre 1977 - da hat sich bisher selbst unter den Leuten, die ich nicht leiden kann, keiner gefunden, dem ich das antun wollte. Immerhin bleibt er ein schönes Souvenir.

Vielleicht landet die Flasche ja später nach dem letzten großen Blowjob (wenn meine Asche über die Felder geblasen wurde) auf einem Sperrguthaufen? Dann schließt sich der Kreis.

Original von bernd-symons
@Marsu:
Natürlich ist mir die Trödelmarktverwertung bekannt. Es gibt ja sogar einen bundesweiten Sperrgutkalender, den diese Verwerter abonniert haben.

Nanü, dass die Chose so gut organisiert ist, hätt ich dann doch nicht gedacht....war immer der Meinung dass das eine offizielle Privatsammlung ist.

(Achte darauf, am Vorabend der Abfuhr nicht auf der Straße rumzustehen. Die Offiziellen würden Dich ja noch stehen lassen und auf das Schadstoffmobil verweisen - die nachtaktiven Jäger & Sammler könnten Dir hingegen gefährlich werden)..

*grinnz* keine Sorge, hab ein Extra-T-Shirt mit dem Aufdruck "kein Sperrmüll"

Aber uns ist es beim ersten Sperrmüll hier (als wir die dörflichen Gepflogenheiten noch nicht so kannten) passiert, daß da so ein gewisser Ziehharmonika-Effekt aufgetreten ist: 2 Meter Sperrmüll - 1m wurde weggeramscht - dann hat jemand wieder dazugestellt, was der nächste Sammler wieder weggenommen hat.....und zuguterletzt hat der schwerhörige Bauer von gegenüber seiner Frau mit einem "Bühnenflüstern" mitgeteilt, daß er die alten Ölfässer bei den Sperrmüll von den Zugezogenen gestellt hat, da wären sie auf jeden Fall weg Klar, daß die Fässer über Nacht wieder auf ominöse Art und Weise zurückgerollt sind

Ein Schwank aus meiner Jugend.

*räusper* Ach, gabs anno 1870 auch schon Sperrmüll...sieh mal einer an (Tschuldigung, konnt ich mir nicht verkneifen *duck*)

Die Sperrmüll-Szene ist wie ein Spiegel der deutschen Wirtschaftslage. Ich kann mich erinnern, daß früher jede Menge durchaus brauchbarer Sachen vor den Häusern standen. Heute bleibt für die Stadt nur noch wirklicher Müll.

Das stimmt. Ich entsinne mich noch, dass mein Bruder für seine Söhne jedes Jahr neue Fahrräder hatte. Auf meine Frage, sagte er damals, er hole die Fahrräder immer vom Spermüll. Er hat sie dann ein bißchen repariert, waren immer nur Kleinigkeiten, und geputzt. Die Jungs hatten dann Super-Fahrräder.

In den letzten Jahren findet sich aber wirklich nichts Brauchbares mehr.

Gruss Heidi

@Marsu: ...hab ein Extra-T-Shirt mit dem Aufdruck "kein Sperrmüll"

Du meinst "Extra-Large", nicht? Hoffe, Du hast den Originalaufdruck sauber modifiziert. Wenn das zusätzliche 'r' und das angehängte 'üll' nicht fachkundig gemacht angebracht wird, kann das sehr unordentlich aussehen und bei den Müllwerkern genau den gegenteiligen Effekt haben.

Du meinst "Extra-Large", nicht? Hoffe, Du hast den Originalaufdruck sauber modifiziert. Wenn das zusätzliche 'r' und das angehängte 'üll' nicht fachkundig gemacht angebracht wird, kann das sehr unordentlich aussehen und bei den Müllwerkern genau den gegenteiligen Effekt haben

*grinzzz* nee, XL ist nur meine Klappengröße, der Rest ist eher Fliegengewicht.....und über Deinen erotomanischen Rebus breiten wir besser einen dezent-grauen Schleier des Schweigens

In dem Sperrmüllkalender steht unser Landkreis mit Sicherheit nicht drinn. Wir haben hier Sperrmüll auf Abruf:

Eine Karte an das Abfallamt und man erhält einen Termin, an dem dann die Müllabfuhr kommt und die Sachen holt.

Man muß also zu jeder Zeit mit den entsprechenden Gefahren leben.

Eigentlich Schade, gerade jetzt zu Ebayzeiten wäre es schön die gesammelten Werke an der Straße zu haben und nach verwertbaren Auktionsgütern suchen zu können

Original von mercy

Man muß also zu jeder Zeit mit den entsprechenden Gefahren leben.

Eigentlich Schade, gerade jetzt zu Ebayzeiten wäre es schön die gesammelten Werke an der Straße zu haben und nach verwertbaren Auktionsgütern suchen zu können

Siehste, bei uns ist Sperrmüll im regelmäßigen Turnus, d.h. man siehts entweder am Kalender oder an den Autos *g*

Aber ich weiß nicht, ich hab dann doch irgendwie eine gewisse Hemmschwelle / Stolzgrenze, die mich hindert am Straßenrand denMüll anderer Leute zu durchsuchen und abzukarren (obwohl einem da wirklich so manches anlacht)

Also ich hab´s noch nie soweit geschafft.
Es sei denn irgendwelche Nachbarn haben wirklich irgendwas, was unbeschädigt und brauchbar ist (Anhänger für BobbyCar ). Dann wird aber vorher gaaaanz lieb gefragt, und nicht im Müll gewühlt.

Original von mercy
Also ich hab´s noch nie soweit geschafft.
Es sei denn irgendwelche Nachbarn haben wirklich irgendwas, was unbeschädigt und brauchbar ist (Anhänger für BobbyCar ). Dann wird aber vorher gaaaanz lieb gefragt, und nicht im Müll gewühlt.

Das wäre dann die anständige Variante aber streckenweise ziehen sich hier die Sammler Taucherbrille und Schnorchel an, springen mit nem schrillen Juchhuuuu in den Sperrmüll, verstreuen das Zeugs in alle Winde und verziehen sich dann triumphierend mit nem löchrigen Zinneimer

Also, ich habe selber auch noch nicht im Sperrmüll gewühlt. Ich habe ein ganz komisches Gefühl dabei.

Ein Bekannter erzählte kürzlich, er habe ein ganz tolles antikes Nachtschränkchen vom Sperrmüll, inklusive Marmorplatte.

Es gibt eben solche Leute und solche.

Gruss Heidi

Naja, auf dem Flohmarkt hat man ja im Normalfall auch keine Hemmungen in "Krempel" rumzuwühlen.....da bezahlt man ja dann auch für. Wenns am Straßenrand steht isses mental halt als Müll abgestempelt.

Naja, ich glaube eher, dass am Straßenrad auch echter Müll mit rumsteht. Das hat dann eben diesen Ekelfaktor. Man greift zu, um ein tolles Stück mitten aus dem Berg zu holen und landet dabei in einer alten Kloschüssel, die nur mangelhaft gereinigt ist

mercy, mercy, hoffentlich hat man dich wieder sauber bekommen

Hah, geoutet, Du bist Produkttester für WC-Ente