Hi Leute!
Wie mein "AB-Name" schon sagt: Mein Spezialgebiet.
Ich möchte keine Werbung für einen bestimmten Kamera-Hersteller machen, nur weil ich seit Jahren der Firma mit dem "C" am Anfang "hörig" bin.
Vielmehr möchte ich ein paar Tipps zum Kauf geben.
So, vergesst nun erst mal die Pixelzahl!
Ja, Ihr habt richtig gelesen - vergesst die Pixel, es gibt andere Prioritäten!
Das entscheidenste Kriterium bei einer Kamerawahl ist und bleibt das Objektiv. Wenn hier gespart wird, bringt die beste Technik hinter den Linsen gar nichts.
Ein guter Vergleich ist hier die High-End Stereoanlage, die mit Lautsprechern aus dem Kaugummi-Automat betrieben wird.
Achtet bei Kauf darauf, dass die Lichtwerte möglichst in Richtung 1 gehen. Das steht auf jedem Objektiv drauf - die Angabe bezieht sich immer auf den Anteil, das das Objektiv an Licht "schluckt".
Sehr gute Objektive haben einen Faktor von 1 : 1,4 - schlechte Objektive haben einen höheren Faktor (z.B. 1 : 4,5 oder noch schlechter).
Je lichtstärker ein Objektiv ist, um so besser werden Aufnahmen im "Wohnzimmer", wo es eben nicht taghell ist.
Lasst Euch nicht von den tollen Broschüren blenden. Die dort abgedruckten Fotos sind mit High-End Objektiven unter Laborbedingungen entstanden!!!
Ein weiteres Kriterium beim Objektiv ist der Durchmesser der Linse bzw. der Blendendurchmesser.
Es ist doch logisch, dass durch ein stecknadelgroßes Loch kaum Licht fällt und keine tolle Aufnahme garantieren kann.
Auch hier sollte das Minimum etwa den Durchmesser eines Reißbrettstiftes haben (ich meine die breite Seite natürlich).
Abrunden sollte die Kamera einen optischen Zoom. Dabei ist das Objektiv in der Lage, weiter entfernte Dinge zu vergrößern. Dies funktioniert dadurch, dass sich mehrere Linsen im Objektiv hin- und herbewegen, so dass die Brennweite verändert wird.
Das geht nur mit Objektiven, die die beiden o.g. Eigenschaften haben (Lichtstärke und Blendenöffnung).
Die vielgepriesenen "digitalen Zooms" taugen nicht viel.
Hier wird nur das Bild interpoliert, auf Deustsch: hochgerechnet. Dabei gibt es mehrere Verfahren, auf die ich jetzt nicht eingehe (dauert zu lange).
Probiert doch einfach mal aus, eine Briefmarke auf Postkartengröße zu kopieren (nicht scannen!). Das wird ganz schön grob, weil so ein Kopierer nichts anderes macht, als ein digitaler Zoom.
So, damit wären etwa 70 % der entscheidenden Kamerateile abgehandelt. Wie gesagt, das wichtigste Bauteil an einer Kamera ist das Objektiv.
Ein Beispiel noch: Eine 1 Megapixel-Kamera (!!!) mit einem guten Objektiv (meines Lieblingsherstellers) macht bessere Bilder als so ein 5 oder 6 Megapixel Teil aus dem Ald...äh...Discounter.
Schaut mal bei
http://www.penum.de vorbei. Dort ist fast jede Kamera mit Testbildern hinterlegt.
Wenn nun das Objektiv stimmt, kann man sich die anderen Bauteile der Kamera ansehen.
Wichtig ist der Batterieverbrauch (manche Modelle machen 3 Fotos und das wars dann - Akku leer).
Auch das Speichermedium ist wichtig. Die Kamera sollte mit gängigen Speicherkarten (CF, SD, usw.) bestückt werden können. Alleine ein interner Speicher ist zu wenig.
Und jetzt erst kann man mal auf die Pixelzahl schauen.
Mit einem guten Objektiv (ja, ich wiederhole mich), reichen 3 Megapixel völlig aus.
Selbst dann sind Bildabzüge bis Format A3 noch in sehr guter Qualität - ich weiß, wovon ich spreche!
Mit meiner Kamera (Canon EOS D30) habe ich Fotos gemacht und auf A2 vergrößern lassen - TOP-Qualität!
Und meine Kamera hat "nur" 3,14 M-Pixel, aber ein Top-Objektiv.
Fazit: Das Objektiv macht die Kamera, nicht die Pixel!